HP Serviceunfreundlich? – Neue Ersatzteilstrategie sorgt für Unmut bei Kunden und Reparaturbetrieben

Seit Herbst 2025 stellt HP (Hewlett‑Packard) seine Ersatzteilvermarktung sukzessive auf ein neues System um – mit spürbaren Folgen für Kunden und Reparaturbetriebe.
Immer mehr Stimmen aus der Branche bezeichnen die neue Praxis als „HP serviceunfreundlich“, weil einfache Reparaturen künftig teurer werden.
Der Grund: HP setzt zunehmend auf sogenannte „Kitted Parts“, also gebündelte Reparatur‑Sets anstelle einzelner Komponenten.

Was sind „Kitted Parts“

„Kitted Parts“ sind keine Einzelteile mehr, wie es sie früher gab, sondern vorkonfigurierte Reparatur‑Kits, in denen mehrere Bauteile zusammengefasst sind.
Das bedeutet:

  • Statt eines einzelnen Scharniers oder Displayrahmens bekommt man nun ein komplettes Set, das mehrere Teile und teilweise  verschiedene Modellgrößen (13″, 14″, 15″) abdeckt.
  • Ein einfaches Kunststoff‑Rahmenteil kostet dadurch plötzlich das Mehrfache, weil es zusammen mit anderen, nicht benötigten Komponenten geliefert wird.
  • In der Praxis muss also oft ein komplettes Reparaturpaket bestellt werden. Die nicht benötigten Displayrahmen wandern in den Müll – typisch American Style

Früher konnte ein Techniker für ein HP Pavilion‑Display nur die Displayblende nachbestellen.
Heute liefert HP nur noch ein komplettes „Display‑Kit“ inklusive Rahmen, Scharniere und Kabelsatz – obwohl diese Teile meist einwandfrei sind.

Warum diese Praxis als  Serviceunfreundlich gilt

  • Preise steigen deutlich: Durch das Set‑Prinzip zahlen Kunden unnötig für Teile, die nicht gebraucht werden. In unserm Beispiel kostet das Display-Rahmenkit kanpp 200 EUR – statt rund 40 EUR was der Frontrahen früher einzeln gekostet hatte.
  • Mehr Abfall & Materialverbrauch: Weil komplette Kits getauscht werden, landen viele funktionsfähige Bauteile im Müll.
  • Weniger Reparaturmöglichkeiten: Werkstätten können keine gezielten Einzelreparaturen mehr durchführen.
  • Verlust an Nachhaltigkeit: Das steht im Gegensatz zum europäischen „Right‑to‑Repair“‑Ansatz.
  • Komplexere Lagerhaltung: Neue, teure Sets ersetzen tausende Einzelartikelnummern.

Diese Umstellung trifft nicht nur Endkunden, sondern auch Partnerwerkstätten, die HP Notebooks instand setzen – ein klarer Rückschritt in Sachen Servicefreundlichkeit.

IPC‑Computer bewertet:

„Das neue Kitted‑Parts‑System ist aus unserer Sicht klar HP serviceunfreundlich.
Es verteuert Reparaturen, produziert unnötigen Müll und sorgt dafür, dass einfache Defekte nur noch mit Komplettkits repariert werden können.
Wir versuchen weiterhin, klassische Einzelteile auf Lager zu halten und kompatible  Alternativen bereitzustellen, wo immer es möglich ist.“

♻️ Was Kunden jetzt tun können

  1. Hoffen das nichts kaputt geht:  
  2. Bewusster Kauf: Beim nächsten Notebook auf Reparaturfreundlichkeit achten – diese wird zunehmend zum Qualitätsmerkmal.
  3. Ersatzteilpreise vor der Reparatur genau prüfen – Transparant sichtbar im IPC-Compuer Shop

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