Samsung beabsichtigt Verkauf an Lenovo

Übereinstimmenden koreanischen Medienberichten zufolge beabsichtigt Samsung seine PC-Sparte an den Marktführer Lenovo zu verkaufen. So soll der chinesische Hersteller diese übernehmen, was die ohnehin schon starke Stellung noch weiter ausbauen würde. Lenovo steht mit einem Marktanteil von  21,1% derzeit vor HP (20,8%) und Dell (16%) an der Spitze der PC-Verkäufe im Jahr 2016.

Samsung treibt damit derweil seine Umstrukturierung weiter voran, nachdem man sich erst kürzlich von seiner Druckersparte getrennt hatte. Diese hatte der Konkurrent HP im Herbst für 1,05 Milliarden Dollar übernommen. Mit dem Verkauf der PC-Sparte an Lenovo soll nun also der nächste Schritt im Prozess der Umstrukturierung folgen.

samovo

Bei Samsung will man sich nun offenbar stärker auf das Kerngeschäft Smartphones fokussieren. Das koreanische Unternehmen ist zahlenmäßig der aktuell größter Handyhersteller der Welt und möchte diese Stellung nicht mehr abgeben. Mit einem Smartphone Absatz von 81,5 Mio weltweit liegt man deutlich vor den Konkurrenten Apple (51,6) und Huawei (28,9).

Der allmähliche Rückzug aus dem für Samsung wenig rentablen Geschäft kommt nicht unerwartet. In den letzten beiden Jahren ist der weltweite PC-Markt geschrumpft, was sicherlich auch auf die immer größer werdenden Smartphones zurückzuführen ist. Die größer werdenden Displays ersetzen in zunehmendem Maße PCs und Tablets im Alltagsgebrauch. Vor allem im Bereich Notebooks und Tablets war Samsung aktiv und hat mit seiner Galaxy Smartphonereihe selbst zum Rückgang eben dieser beigetragen.

Auch das Debakel um das Galaxy Note 7 hat den wirtschaftlichen Druck auf Samsung weiter erhöht. Es wird jedoch  nicht nur Auswirkungen auf die Bilanz des Unternehmens haben, die durch die Vorfälle stark belastet wurden. Inwieweit sich der Rückruf des Note 7 auf das Image der Marke auswirkt, bleibt abzuwarten.

Eine Vertragsabschließung zwischen Samsung und Lenovo ist derzeit aber noch nicht abzusehen, der Deal steckt in zähen Verhandlungen. Als Kaufpreis werden eine Billion Won (850 Mio. Dollar) genannt, wobei sich beide Parteien zum aktuellen Stand festgefahren haben sollen.

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