USB-C ist nicht gleich USB-C

Im August 2014 wurde USB Typ C vorgestellt. Dieser bringt viele Vorteile und Verbesserungen im Vergleich zu den Vorgängern mit sich, stiftet aber auch Verwirrung.
Ein Problem bei USB Steckern ist jedem bekannt: den Stecker richtig herum rein zu stecken gelingt nicht immer direkt beim ersten Versuch. Das ist auch für die Haltbarkeit des Steckers und der Buchse nicht sehr förderlich. Hier kommt der erste augenscheinliche Vorteil des USB Typ C zum Tragen. Dieser kennt nämlich kein oben oder unten, sondern kann beidseitig eingesteckt werden. Deshalb soll eine USB Typ C Buchse sieben Mal so viel aushalten, wie ein Typ A Anschluss.

Schnellere Datenübertragung mit USB-C

Ein weiterer großer Vorteil lässt sich bei der Geschwindigkeit der Datenübertragung ausmachen. Während in den Anfängen beim USB 1.1 noch bis zu 1,5MB/s Standard waren, ist bei USB 3.0 eine Datenübertragung in 400-facher Geschwindigkeit möglich. Mit dem USB Typ C soll sich die Bandbreite dann sogar nochmals verdoppeln, was allerdings nur bedingt zutrifft.
Die volle Leistung und damit die Höchstgeschwindigkeit bei der Datenübertragung wird nur erreicht, wenn der Stecker mit einer kompatiblen Gegenstelle kombiniert wird. Ist dies der Fall sind sogar bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich. Um dies zu erreichen muss neben der USB C Verbindung aber auch das aktuell beste Datenübertragungs-Protokoll, also USB 3.1 Gen2, zugrunde liegen. In der Realität ist das jedoch oft nicht gegeben, viele Smartphones mit Typ-C-Buchse sind an einem USB 2.0 Controller angeschlossen. Die Geschwindigkeit leidet darunter, beworben wird allerdings meistens nur das Format.

Überblick? Na Logo!

Den Überblick sollen neue standardisierte Logos erleichtern. Neben dem Anschluss sollten im Bestfall entsprechende Symbole kennzeichnen, welche Möglichkeiten dieser bietet. Dies klingt zunächst vielversprechend, lassen sich die verschiedenen Logos beliebig kombinieren und sollten so schnell für Klarheit beim Kunden sorgen. Darauf kann man sich in der Realität aber nur bedingt verlassen, denn oft wird das eine oder andere Symbol neben der Buchse vergessen. Zudem wird nicht zwingend vorgeschrieben, alle Logos auch zu verwenden. Sicherheit hat man nur, wenn man sich die Gerätespezifikationen genau ansieht oder direkt beim Hersteller oder Händler nachfragt. Diese Problematik macht auch bei Kabel und Adapter nicht Halt, auch diese sind oft fehlerhaft oder falsch gekennzeichnet.

Alternate Modes – Was ist möglich?

Die Alternate Modes des USB Typ C bringen weitere interessante Möglichkeiten mit sich. So lassen sich diese mit entsprechenden Zusatzchips auch als DisplayPort 1.3 einsetzen oder sind MHL-fähig, leiten also Bild- und Audiosignale weiter. Auch HDMI oder Thunderbolt 3 lassen sich mit dem neuen Anschluss realisieren, der über wesentlich mehr Leitungen verfügt, welche zudem teilweise auch rekonfigurierbar sind.
Auch bei der Ladeleistung eröffnen sich mit dem USB Typ C neue Möglichkeiten. Dieser schafft bis zu 100 Watt (20V, 5A) – sofern Kabel und Gegenstelle ebenfalls dazu fähig sind. Ein Typ A Stecker erreicht im Vergleich dazu lediglich 4,5 Watt bei 900 mA.

Geräteschäden durch USB-C

Wie wir bereits berichtet haben, wurde Anfang 2016 durch Pressemeldungen bekannt, dass durch mangelhafte Fertigung Probleme mit den USB Typ C Kabeln auftreten können. Diese können irreversible Schäden an den daran angeschlossenen Geräten verursachen. Inzwischen wurden Websiten eingerichtet, auf denen ungefährliche USB Typ C Kabel aufgelistet werden.
USB Typ C bringt also viele Vorteile mit sich, die neue Möglichkeiten schaffen. Wenn man sich durch die Problematik der verwirrenden Logos gekämpft hat und das Chaos beseitigt ist, zumindest.

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