Aufgeblähter Lithium Polymer Akku – wie entsorge ich diesen richtig?
Das Wichtigste Vorweg: Ein aufgeblähter Akku ist grundsätzlich defekt und sollte nicht weiter eingesetzt werden! Das Meiste in diesem Beitrag trifft übrigens auch auf Akkus zu, welche gebrochen oder in anderer Form beschädigt sind.
Geht von einem aufgeblähten Akku eine Gefahr aus?
Grundsätzlich geht von ihm schon eine Gewisse Gefahr aus, allerdings kommt es nicht zu Explosionen oder einer spontanen Selbstentzündung. Trotzdem sollten Sie den Akku nicht gewaltsam öffnen.
Wie kommt ein aufgeblähter Akku überhaupt zu Stande?
In Akkus wird Energie mit Hilfe von Elektrolyten gespeichert. Ist in diesen Wasser enthalten, neigen die Zellen dazu sich auf zu blähen. Ob Wasser enthalten ist haben die Hersteller oft selbst nicht im Griff. Allerdings verliert die Zelle beim Aufblähen Spannung, sodass sie irgendwann nicht mehr genug Spannung hat um sich weiter auf zu blähen. Beim Aufblähen entstehen die Gase Wasserstoff und Sauerstoff. Dadurch kann der defekte Akku gefährlich werden etwa wenn man versucht ihn gewaltsam zu öffnen. Ansonsten ist eine Explosion oder Selbstentzündung aber eher unwahrscheinlich. Trotzdem sollten Sie ihn schnellstmöglich entsorgen. Die Akkus mit zylindrischen Zellen, wie zum Beispiel Batterien mit dem Formfaktor AA, AAA oder 18650 neigen auch zur Gasentwicklung. Das stabile Metallgehäuse verhindert aber das Aufblähen und durch ein Ventil entweicht das entstehende Gas.
Wo kann ich den aufgeblähten Akku entsorgen?
Akkus und Batterien dürfen auf keinen Fall im Hausmüll entsorgt werden. Die defekten Akkus können an Wertstoffhöfen kostenfrei abgegeben werden.
Darf ich den Akku auch zum Händler oder Hersteller zum Garantietausch zurücksenden?
Nein, aufgeblähte Akku dürfen nicht versandt werden. Hier ist das Risiko beim Transport zu groß. Genaueres zu diesen Sondervorschriften können Sie auch in diesem Beitrag lesen: Rechtslage – Versand von defekten Akkus.
Sind preiswerte Nachbauakkus eher gefährdet als Original Akkus?
Hochwertige original Akkus haben Sollbruchstellen und Sicherheitsmechanismen. Diese machen das Aufblähen unwahrscheinlicher. Sollte dies dennoch geschehen, lassen die Sollbruchstellen das Gas aus dem Akku strömen und vermeiden so eine Explosion oder Entzündung des Akkus. Zudem haben original Akkus einen Chip, welcher bei geringer Ladung die einzelnen Zellen des Akkus vom Strom trennt und so eine Tiefentladung verhindert. Leider haben Replacement Akkus diesen Chip nicht, wodurch sie einer langen Lagerung nicht so gut standhalten.
Pflegetipps für den richtigen Umgang mit Notebook Akkus
- Setzen Sie den Akku keinen hohen Temperaturen aus (nicht über 30°C)
- Vermeiden Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit (nicht über 50%)
- Achten Sie darauf dass Ihr Gerät nicht zu lange in der Sonne liegt
- Bei einer längeren Lagerung (mehrere Wochen) den Akku bei ca. 50% Kapazität außerhalb des Gerätes einlagern
- Eine komplette Entladung (Tiefenentladung) vermeiden
- Eine Überladung vermeiden und das Gerät im Besten Fall zwischen 20% und 80% Ladung betreiben
Ein aufgeblähter Akku sollte sich mit diesen Tipps in den meisten Fällen vermeiden lassen. Sollte sich doch ein Akku aufblähen, so wissen Sie jetzt wie er fachgerecht im Wertstoffhof zu entsorgen ist. Allerdings müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass der Akku plötzlich explodiert oder Feuer fängt.
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